Wie wird man Dolmetscher und was gibt es dabei zu beachten?

In Deutschland gibt es verschiedene Wege, um Dolmetscher/in zu werden. Grundsätzlich ist der Begriff "Dolmetscher" nicht geschützt, das bedeutet, dass jeder sich so nennen darf, egal ob er eine dahingehende Ausbildung absolviert hat, oder nicht. Diese Tatsache macht es für Kunden oft schwierig, eine gute Auswahl zu treffen. Hier empfiehlt sich auf jeden Fall, eine gute Dolmetsch-Agentur zu beauftragen, die für die Ausbildung ihrer Mitarbeiter garantiert..

Wird zum Dolmetschen ein Studium benötigt?

Die meisten angehenden Dolmetscher/innen haben eine Hochschulausbildung - und das ist auch gut so, benötigt man doch für diesen Beruf so viel mehr, als nur gute Fremdsprachenkenntnisse! Dolmetscher brauchen interkulturelle Kompetenz und sehr gute Kenntnisse über die Kultur und Mentalität des jeweiligen Landes (Landeskunde). Sie müssen sprachlich perfekt in einigen Fachgebieten sein, denn zur Tätigkeit des Dolmetschers gehört immer die Auseinandersetzung mit verschiedenen Fachsprachen. Je nach Auftrag sind natürlich ganz unterschiedliche Fachsprachen gefragt, jedoch ist man mit Wirtschaft und Recht niemals im Nachteil. Ebenfalls wichtig sind ausgezeichnete Kenntnisse der verschiedenen Dolmetschtechniken, denn um beim Dolmetschen einen guten Eindruck zu hinterlassen und den Auftrag zur Zufriedenheit des Kunden auszuführen, ist es essenziell, mit der richtigen Technik zu arbeiten.


Nach dem absolvierten Studium ist noch eine staatliche Prüfung nötig, um auch tatsächlich dolmetschen zu dürfen. Theoretisch kann man also das Studium auch weglassen und nur zur staatlichen Prüfung antreten - empfehlenswert ist dies jedoch nicht. Abgesehen davon, dass die Prüfung schwierig und ohne Vorbereitung sowieso nicht zu schaffen ist, gibt es im Studium jede Menge praktische Übungen, die den zukünftigen Dolmetscher gut auf den Job vorbereiten. Mittlerweile ist auch dieses Studium in Bachelor- und Masterstudiengang geteilt.

Dolmetscher werden: Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Im Studium existieren 3 Sprachen: Die A-Sprache (Muttersprache), die B-Sprache (1. Fremdsprache) und die C-Sprache (2. Fremdsprache). Die B-Sprache muss bereits zu Beginn des Studiums auf Muttersprachenniveau beherrscht werden, für die C-Sprache gibts es anfangs noch keine Vorschriften, sie muss jedoch im Laufe des Studiums annähernd gleich gut erlernt werden wie die B-Sprache. Neben sehr vielen Übersetzungs- und im späteren Verlauf auch Dolmetschübungen lernen die angehenden Dolmetscher die jeweiligen Kulturen ihrer Fremdsprachen sehr gut kennen, denn Dolmetschen ist so viel mehr, als die reine sprachliche Übertragung eines Textes. Die Zusammenhänge, der Kontext, das Gefühl, das der Text beim Hörer erzeugt, müssen mit übertragen werden und dazu bedarf es sehr fundierten Wissens. Auch Sprachwissenschaften, Grammatik und Terminologielehre gehören mit zum transportierten Wissensumfang. Gute Universitäten organisieren regelmäßig Übungskongresse, bei denen wie im echten Leben Sprecher eingeladen und deren Reden in alle möglichen Sprachen gedolmetscht werden.

Fertig ausgebildete Dolmetscher arbeiten meist selbständig oder angestellt in Übersetzungs- und Dolmetschbüros oder bei internationalen Organisationen wie der EU oder der UNO.